Wie soll meine kreative Routine aussehen?
Realistische Ziele festlegen: was möchte ich wann und wie üben?
Tadaa, der Juni ist da! Los geht es, ich stürze mich in das Abenteuer der kreativen Routine! In diesem Artikel erzähle ich, wie ich meine Ziele für diese Aktion gefunden habe. Ich möchte dich ermuntern, dir über die Fragen, die ich mir gestellt habe, auch Gedanken zu machen und deine Überlegungen in den Kommentaren zu teilen! Meine Ziele sollen zu mir passen – deine sehen wahrscheinlich ganz anders aus.
Bisher habe ich noch nie wirklich mit Absicht und Plan probiert, eine Routine zu etablieren. Im Hinterkopf hatte ich nur immer: „Ich will viel zeichnen, ich möchte viele Buchstaben üben, irgendwie, irgendwann.“ Naja, aus irgendwie und irgendwann wurde dann nirgendwie und nirgendwann. Deshalb starte ich nun einen Versuch mit mehr Plan (und mit mehr Druck, denn das Ganze so öffentlich zu machen, ist doch nochmal etwas anders).
Mein Ziel festlegen – wohin möchte ich eigentlich kommen?
Der erste Schritt in meiner Überlegung war, mir ein Ziel zu suchen. Wie stelle ich mir meine kreative Routine überhaupt vor? Wie würde das in meiner Idealvorstellung aussehen?
Wie oft und wie lange möchte ich malen, zeichnen oder kalligraphieren?
Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber ich nehme mir lieber nicht zu viel vor. Wenn ich mir direkt vornehme, täglich 30 Minuten zu üben, dann bin ich wahrscheinlich nach einer Woche schon gestresst, weil es nicht klappt. Ich möchte gerne in die Routine kommen, täglich ein bisschen zu zeichnen. Ob das fünf Minuten werden oder eine halbe Stunde, ist mir dann eigentlich egal. Die Regelmäßigkeit ist mir wichtiger als die Dauer. Ich habe nicht immer Lust und Laune, lange zu üben. Manchmal komme ich in den Flow und vergesse ganz die Zeit, aber an anderen Tagen mag ich nach dem ersten Buchstaben nicht mehr weitermachen. Für mich ist das in Ordnung. Gerade deshalb wünsche ich mir die Regelmäßigkeit: wenn ich eh täglich am Maltisch sitze, dann bin ich mir sicher, dass ich ganz viel lernen werde und dass ab und zu tolle Dinge entstehen werden. Da ich weiß, dass es an meinem Dienstag aktuell von Terminen nur so wimmelt, lasse ich ihn außen vor.
Wie sieht es bei dir aus? Wie oft möchtest du kreativ werden? Was ist bei dir realistisch? Was stellst du dir für deinen Alltag passend vor?
Zu welcher Tageszeit passt Kreativzeit in meinen Alltag?
Ehrlich gesagt, kann ich diese Frage noch nicht so recht beantworten. Ursprünglich dachte ich, dass es am leichtesten wäre, diese neue Routine an eine bereits bestehende Routine anzuhängen. In den letzten Wochen habe ich deshalb probiert, morgens nach dem Frühstück und den Morgenseiten ein bisschen zu zeichnen oder zu lettern. Der Realitätscheck hat mir gezeigt, dass das für mich nicht passt. Irgendwie kann mein Kopf nicht so recht abschalten, wenn ich alle Aufgaben des Tages noch vor mir habe. Mir fehlt dann echt die Ruhe und die Kreativzeit fällt kürzer als kurz aus. Entspannend ist das nicht.
Ich werde jetzt im Juni also verschiedene Tageszeiten ausprobieren und finde damit vielleicht heraus, wie es für mich besser funktioniert.
Und jetzt du: wann möchtest du kreativ loslegen? Abends auf dem Sofa? Nachmittags mit den Kindern? Morgens beim ersten Kaffee? Oder geht es dir wie mir und du möchtest das erstmal herausfinden?
Was genau möchte ich üben?
Das kann ich sehr schnell beantworten: mir geht es erstmal nur darum, in eine neue Gewohnheit zu kommen. Ich möchte möglichst häufig etwas machen, am besten täglich. Ob ich in dieser Zeit jetzt Buchstaben übe oder Aquarellblumen male, ist mir erst einmal egal.
Vielleicht ändert sich das mit der Zeit und ich probiere ein anderes Modell aus. Gelesen habe ich nämlich schon oft davon, dass es hilfreich sein kann, sich selbst Grenzen zu setzen. Ich glaube, es war Lisa Congdon, die sich für ein Jahr (oder ein halbes?) auf die Farbe Blau beschränkt hat. Sie beschreibt es in ihrem Buch „Find your creative voice“ als eine sehr lehrreiche Zeit und empfiehlt jedem, sich eine Zeit lang auf eine ganz bestimmte Sache zu konzentrieren. Ich kann mir zum Beispiel gut vorstellen, zwei Wochen lang nur Blätter zu zeichnen. Das bringt bestimmt viel effektivere Fortschritte als jeden Tag etwas anderes zu machen.
Was möchtest du in deiner Kreativzeit machen? Erst einmal irgendetwas? Oder hast du eine konkrete Sache, an der du im Juni üben möchtest?
Das klingt aber ernst!
Täglich üben, jeden Tag an den Maltisch, uff, das klingt aber stressig. Deshalb schreib ich noch einen extra Absatz über mein Warum.
Ja, warum möchte ich überhaupt regelmäßige Kreativzeit in meinen Alltag einbauen?
Ich kenne mich: es tut mir wahnsinnig gut, kreativ zu sein. Es macht mir Spaß und bringt mir Ruhe im Kopf. Dass das Üben für mich fast meditativ ist, habe ich schon einmal in diesem Artikel beschrieben: „Kalligraphie als Selbstfürsorge“.
Theoretisch weiß ich also, dass mir eine Viertelstunde im Atelier richtig gut tut. Gleichzeitig habe ich es in letzter Zeit nicht sonderlich häufig in die Tat umgesetzt – eine Frage der Prioritäten. Der Wäscheberg ruft, die Arbeit ist wichtiger, das Kind braucht mich… du kennst das sicherlich. Ich möchte deshalb jetzt ganz bewusst eine neue Routine aufbauen, um mir selbst etwas Gutes zu tun. Wenn ich das nicht ernst nehme, naja, dann wird nicht viel daraus. Natürlich ist es kein Drama, wenn es an manchen Tagen nicht klappt. Schon jetzt, direkt am Anfang, gibt es Tage ohne Kreativzeit (zum Beispiel, weil ich diesen Artikel tippe). Ich versuche, eine gute Mischung zwischen Ernst und Flexibilität hinzukriegen. 🙂
Was ist dein Warum? Aus welchem Grund wünschst du dir mehr kreative Zeit?
Das sind meine Ziele, meine Vorstellung einer kreativen Routine, wie sie mir Anfang Juni vorschwebt. Ich freu‘ mich zu lesen, was du dir vorstellst! Schreib‘ mir einen Kommentar, ich bin gespannt.
Und klar, ich werde berichten, wie sich meine Routine dann tatsächlich entwickelt.